Mozart-Requiem – Meisterwerk der Chorliteratur in St. Marien

 

Musikfreunde Braunau-Simbach, Kammerchor des Tassilo-Gymnasiums und Vokalkreis präsentieren musikalisches Highlight. Aufführung am Sonntag, 6. April, um 19:00 Uhr

Eröffnet wird der Konzertabend von Regionalkantor Stephan Thinnes, der ein Werk von Felix Mendelssohn Bartholdy, „Aus tiefer Not ruf ich zu dir“, präsentiert.

Mozarts Requiem

Einiges an Mozarts Requiem bleibt auch heute noch im Reich der Spekulation. Vieles allerdings ist mittlerweile von der Forschung gefestigt.
Mozart komponierte sein Requiem nicht allein im Bewusstsein des herannahenden eigenen Todes. Vielmehr bestellte Franz Graf von Walsegg-Stuppach die Totenmesse zum Gedenken an seine verstorbene Gattin.
Constanze Mozart nahm ihrem Mann im Oktober 1791 die unvollendete Requiem-Partitur aus den Händen. Stattdessen vollendete Mozart die Instrumentierung der Zauberflöte, eines Singspiels, wie es gegensätzlicher nicht sein kann – und damit zugleich der beste Beweis für das Genie des Komponisten. Der Einfluss der Zauberflöte ist aber in den versöhnlich stimmenden Teilen des Werkes durchaus spürbar.
Insgesamt sind nur zwei Teile des Requiems von Mozart komplett vollendet worden – Introitus und Kyrie. Acht weitere Sätze liegen in mehr oder weniger ausführlichen Entwürfen vor.
Vollendet wurde das Requiem im Auftrag seiner Witwe. Franz Xaver Süßmayr, ein Schüler Mozarts, dürfte den größten Anteil daran gehabt haben – auch wenn Manches nach wie vor nicht vollends gesichert erscheint.
Das Requiem erfüllt als Totenmesse seine traditionelle, liturgische Bestimmung zur Begleitung der verstorbenen Seelen in die jenseitige Welt. Damit drückt es die individuelle Situation der Menschen aus, die in der Erfahrung des Todes aus der Tiefe zu Gott rufen. Mozarts Messe für die Toten kennt nicht mehr die Angst vor dem Überschreiten dieser letzten, endgültigen Schwelle ins Reich der Schatten. Sie ist in ihrer Gesamtheit ein gefasster Aufbruch von Irdischen zum Überirdischen.
Das Requiem erklingt als Gesang der von Angst befreiten Menschen. Es wird zum Werk aus dem Glauben, das alle menschliche Furcht kennt und spürbar macht. Spürbar macht in der Musik, die manchmal bedrohlich, ja erschreckend wirkt. Es ertönt aber doch immer aus der Gewissheit göttlicher Gnade für den Menschen, und auch diese Gewissheit spiegelt sich in der versöhnlichen Auflösung der Komposition wider.

Teilnehmer

Petra Enghofer, Gesamtleitung

Petra Enghofer studierte von 1981 bis 1986 an der Musikhochschule Schulmusik mit den Instrumenten Klavier, Cello und Gesang. 1985 nahm sie mit Erfolg an den Meisterkursen für Chorleitung in Trier teil nahm. Seither sind Chorleitung und Stimmbildung ihre Schwerpunkte, wobei sie als Referentin bei verschiedensten Musikseminaren fungierte. Seit 1990 arbeitet Petra Enghofer als Musikpädagogin in Simbach am Inn. 1991 gründete sie den Vokalkreis, 1999 übernahm sie den Gospelchor der Musikschule Bichlmeier in Pfarrkirchen und wurde vom Sängerkreis Dingolfing-Landau und Rottal-Inn zur Kreischorleiterin gewählt.

Stephan Thinnes, Orgelsolist

Stephan Thinnes ist seit Februar 2002 Regionalkantor der Diozöse Passau mit Dienstsitz an der Stadtpfarrkirche St. Marien in Simbach. Er studierte von 1989 bis 1993 Kirchenmusik an der Musikhochschule Saarbrücken sowie von 1994 bis 1997 an der Universität Mainz. Fortbildungen und Meisterkurse bei Domorganist Josef Still, Trier, und Prof. Almut Rössler folgten. Seit 1986 ist Stephan Thinnes im kirchenmusikalischen Dienst, unter anderem als Kantor an der Martinuskirche Hermeskeil mit verschiedenen Ensembleleitungen.

Elaine Ortiz Arandes, Sopran

Elaine Ortiz Arandes trat in ihrer Heimat Puerto Rico als Solistin mit dem Nationalorchester und dem Nationalchor auf. Zahlreiche Liederabende, Schallplattenaufnahmen, kammermusikalische Konzerte sowie die Beschäftigung mit der Folklore ihrer Heimat waren Schwerpunkte ihrer Arbeit.1984 erhielt sie den Bruno-Walter-Preis des Metropolitan Opera House, New York.
Seit 1985 lebt sie in Deutschland. 1988 kam sie an das Staatstheater am Gärtnerplatz in München, wo sie seither in vielen Rollen auftrat. So unter anderem zur Zeit als Pamina in Mozarts „Zauberflöte“. Gastspiele führten Elaine Ortiz Arandes u.a. nach Österreich, Frankreich, Holland, den Vereinigten Staaten und Japan.

Monika Strohmayer, Alt

Monika Strohmayer studierte am Richard-Strauss-Konservatorium in München. Sie war zwei Jahre Mitglied im Opernstudio der Bayerischen Staatsoper, darauf folgte ein Engagement am Stadttheater Pforzheim. Sie besuchte Meisterkurse bei Erik Werba, Anna Reynolds und Kurt Widmer. Monika Strohmayer ist vor allem als Interpretin geistlicher Musik im In- und Ausland sowie als Gesangspädagogin gefragt.

Martin Sebele, Tenor

Martin Sebele begann seinen musikalischen Werdegang 1995 als Mitglied des Vokalkreises Simbach am Inn. Seit 1999 erhält er professionellen Gesangsunterricht, zuerst in München; derzeit bei Julius Best in Karlsruhe.
Seit 2000 liegt sein Hauptaugenmerk im Bereich der geistlichen klassischen Musik. Sein Repertoire umfasst zahlreiche Werke von Bach, Händel, Mozart, Schubert und Mendelssohn-Bartholdy. In der Münchner Philharmonie wirkte Martin Sebele beispielsweise bei Werken wie „Romèo et Juliette“ von Berlioz unter der Leitung von James Levine oder der Symphonie Nr. 13 von Schostakowitsch mit.
Diverse Konzertreisen führten ihn durch den süddeutschen Raum, sowie ins europäische Ausland, wie etwa nach Österreich, Ungarn, Italien und die Schweiz.

Tim Hennis, Bass

Tim Hennis studierte Musikwissenschaft, neuere deutsche Literatur und germanistische Mediävistik an der LMU München. Daran anschließend von 1988 – 1993 Studium an der Musikhochschule Köln, Hauptfach Gesang, bei Prof. Claudio Nicolai und Prof. Kurt Moll.
Seit 1991 ist er freier Mitarbeiter, seit 1993 festes Ensemblemitglied im Chor des Bayerischen Rundfunks. Dort nimmt er häufig solistische Aufgaben in Konzerten im In- und Ausland, in Rundfunk- und CD-Produktionen unter Dirigenten wie Lorin Maazel, Marcello Viotti, Dennis Russell Davies, Gary Bertini, Leopold Hager u.a. wahr.
Solistische Tätigkeiten als Opernsänger (z.B. als Sarastro in Mozarts „Zauberflöte“) und als Konzert- und Oratoriensänger sowie Liederabende (z.B. mit Schuberts „Winterreise“) runden sein Spektrum ab.

Vokalkreis Simbach am Inn e.V.

Im Laufe seiner zwölfjährigen Geschichte hat sich der Vokalkreis Simbach am Inn unter der Leitung von Petra Enghofer durch eine Vielzahl von Auftritten zu einem der renommiertesten Chöre des Landkreises Rottal-Inn entwickelt. Neben der Aufführung von geistlichen und weltlichen Konzerten umrahmt der Vokalkreis seit Beginn auch feierliche Anlässe der Stadt Simbach und des Tassilo-Gymnasiums sowie Gottesdienste und Hochzeiten. Meilensteine im bisherigen Wirken waren zweifelsohne die Aufführungen der Krönungsmesse von Wolfgang Amadeus Mozart, des Weihnachts-Oratoriums von Johann Sebastian Bach sowie des Messias von Georg Friedrich Händel. Das Repertoire umfasst u.a. Bachkantaten, 8-stimmige Motetten, Choräle aus verschiedenen Oratorien und Messen, Brahms-Lieder sowie moderne Arrangements aus der weltlichen Literatur.

Kammerchor des Tassilo-Gymnasiums

Speziell für das Requiem bereiten sich etwa 30 Schülerinnen und Schüler des Tassilo-Gymnasiums der Jahrgangsstufen 7 bis 12 auf dieses Konzert vor. Sie haben sich der schwierigen Chorliteratur verschrieben und nehmen im Unterricht auch gezielt die Möglichkeit wahr, sich in Stimmbildung zu schulen

Musikfreunde Braunau-Simbach

Die Musikfreunde Braunau-Simbach sind ein Orchester mit grenzüberschreitender Besetzung aus den Nachbarorten Braunau (Österreich) und Simbach (Deutschland). Seit vielen Jahren widmen sie sich der klassischen Kirchenmusik und haben bereits viele Konzerte gemeinsam mit dem Vokalkreis bestritten.